Pädagogisches Konzept

Mein Bild vom Kind:

Durch die Geburt meiner Tochter und durch die Tätigkeit meines Mannes hatte ich die Möglichkeit die Montessori-Pädagogik kennen zu lernen. Im Rahmen meiner Ausbildung zur Kindertagespflegeperson absolvierte ich mein Praktikum in einem Montessori-Kinderhaus. Mich hat beeindruckt wie viel Kinder zu leisten im Stande sind, wenn man nur Vertrauen in ihre Fähigkeiten hat.

In der Montessori-Pädagogik geht man davon aus, dass jedes Kind als einmaliges Individuum das Licht der Welt erblickt. Maria Montessori nennt diese Vorgabe den „immanenten (innerer) Bauplan“, den das Kind in seiner Entwicklung kontinuierlich verfolgt und der von Außen auch nicht beeinflusst werden kann. Das Kind ist der Baumeister seiner eigenen Persönlichkeit. Es entscheidet, in welcher Phase es welche Fähigkeiten erlernen möchte. Maria Montessori fasst das Bild vom Kind in folgende Leitsätze zusammen: „Hilf mir es selbst zu tun. Zeig mir wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen.“

Ziele für die pädagogische Arbeit mit Kindern:

Mir ist es wichtig, dass sich bei mir jedes Kind sicher und geborgen fühlt. Ich möchte zu jedem Kind eine gute Beziehung aufbauen. Ich möchte dem Kind und den Eltern immer das Gefühl geben, dass sie bei mir gut aufgehoben sind und jederzeit auf mich zu kommen können, wenn sie Bedarf haben.

Mein Ziel ist, dass sich jedes Kind zu einem eigenständigen Individuum entwickelt. In dem ich Geschichten vorlese, Lieder singe und dabei auch die Jahreszeiten berücksichtige, angeleitete Spiele mache, die Kinder frei spielen lasse und mit verschieden Materialien arbeite, fördere ich das Kind in seiner Motorik, Sprachentwicklung, Sinneswahrnehmung, Kreativität und Fantasie.

Natürlich sollen die Kleinen auch ihre Umwelt kennen lernen und soziale Kontakte knüpfen, indem wir in die Natur gehen und auch andere Tagesmütter besuchen werden.

Ich fördere die Selbständigkeit, die Selbstverantwortung und damit das Selbstvertrauen der Kinder. Dabei möchte ich die Kinder unterstützen, ihnen Lob geben, sie trösten, in vielen Dingen Geduld zu üben, ihnen Anerkennung geben wenn sie etwas geschafft haben, aber ihnen auch Aufgaben übergeben.

Ich bin für jedes Kind eine wichtige Bezugsperson, gerade in den ersten drei Lebensjahren ist das für die Kinder das Wichtigste.


Sicherheit, Gesundheit und Ernährung als Grundpfeiler der Kindertagespflege

Damit sich Kinder frei und unbeschadet entfalten können, brauchen sie eine sichere Umwelt. Um diese grundlegende Voraussetzung in der Kindertagespflege zu garantieren, treffe ich in meinen Räumlichkeiten in Herzogenrath umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen. Zu diesen zählen unter Anderem Steckdosensicherungen und an der Wand befestigte Schränke und Regale. Auch die Hygiene spielt eine wesentliche Rolle, schließlich habe ich die Verantwortung, die Verbreitung von Keimen zu verhindern. 

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern. Ich bereite in der Regel zwei Mahlzeiten frisch pro Tag zu: Frühstück und Mittagessen. Nach dem Mittagsschlaf bekommen die Kinder noch einen kleinen Imbiss. Als Getränke werden stilles Wasser, Sprudel und ungesüßte Früchtetees angeboten.

Die Kinder helfen dabei gerne mit, weil sie so aktiv werden können. Wenn es das Alter zulässt, beziehe ich sie in das Tischdecken mit ein. Ebenso dürfen sie bei der Zubereitung des Frühstücks und Mittagessen mithelfen.

Wenn Ihr Kind aus gesundheitlichen Gründen eine besondere Ernährung braucht oder Sie Wünsche bezüglich der Ernährung haben, werde ich Ihre Ansprüche beachten.

Der Vorteil der kleinen Gruppe

Ein entscheidender Vorteil der Kindertagespflege liegt in der überschaubaren Gruppengröße. Das eröffnet mir die Möglichkeit, eine intensive Bindung zu den einzelnen Kindern aufzubauen und sie individuell zu fördern. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Altersmischung, die sowohl kleineren als auch größeren Kindern zugute kommt.

Die Kleinen lernen von den Älteren durch Nachahmung, während die Großen eine Vorbildfunktion einnehmen und erfahren, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Die soziale Kompetenz der Kinder wird gefördert, da sie spielerisch lernen, Rücksicht auf andere zu nehmen und zudem verschiedene Rollen ausfüllen können. Neben einem gesunden Durchsetzungsvermögen lernen die Kinder, Verständnis füreinander aufzubringen.

Die Eingewöhnung als sanfter Start in den neuen Lebensabschnitt

Die Eingewöhnungsphase ist mir sehr wichtig. Sie dauert in der Regel zwei bis vier Wochen. Die Eingewöhnung sollte möglichst nicht von einem Urlaub unterbrochen werden.

In der Anfangsphase kommt das Kind nur zusammen mit einer Bindungsperson (Vater oder Mutter) zu mir. Diese gemeinsame Zeit von allen Beteiligten schafft Vertrauen, ich lerne den Umgang mit dem neuen Kind, erfahre von Vorlieben oder Ritualen in der Familie. Die Mutter oder Vater bekommen gleichzeitig einen Einblick in unseren Tagesablauf. 

In der Stabilisierungsphase sind Mutter oder Vater nur kurz abwesend und müssen unbedingt erreichbar bleiben. Das Kind bekommt nach einem kurzen und herzlichen Abschied einen vertrauten Gegenstand (Schnuller, Teddy o.ä.) mit und wird von mir intensiv betreut. Ich beobachte das Kind, versuche Interessen herauszufinden und sorge evtl. für Ablenkung. Das Kind wird unbedingt pünktlich wieder abgeholt und die Betreuungsphasen verlängern sich von mal zu mal. Wichtig dabei ist, dass das Kind eine Bindung zu mir aufbaut.

In der Schlussphase sind die Eltern über den ganzen Betreuungszeitraum nicht mehr präsent und nur für den Notfall erreichbar. Die Eingewöhnung ist beendet, wenn sich das Kind von mir trösten lässt und Bindungsverhalten zeigt.

Der Beitrag der Eltern in der täglichen Zusammenarbeit

Das Kennenlernen zwischen mir, denn Eltern und den Kindern ist sehr wichtig. Eltern und Kinder müssen zu mir Vertrauen haben, dafür müssen klare Regeln und Ziele geschaffen werden, denn wenn die Eltern kein Vertrauen haben, wie sollen die Kinder es dann haben.

Deshalb ist es mir sehr wichtig mit den Eltern zusammen zu Arbeiten, um ein stabiles Vertrauensverhältnis zu bekommen.

Auch Informationen über Ängste, Gewohnheiten und Vorlieben spielen dabei eine große Rolle um die Bedürfnisse der Kinder besser kennen zu lernen. Die täglichen Tür und Angelgespräche sollen den Eltern dabei helfen.

Für mich als Tagesmutter sind solche Gespräche wichtig, weil ich beispielsweise dabei erfahre, wie das Kind geschlafen hat, wer das Kind abholt, aber auch wie sich das Kind gerade fühlt.

Dadurch bin ich und die Eltern immer auf den neusten Stand.

Bei möglichen Problemen oder Anregungen die das Kind betreffen, können die Eltern jederzeit auf mich zu kommen.


Die Wichtigkeit eines strukturierten Tagesablaufs

So könnte ein Tag bei uns aussehen:


8:00 Uhr bis 9:00 Uhr             Bringzeit

ca. 9:15 Uhr                             gemeinsames Frühstück 

9:45 Uhr bis 11:30 Uhr          freies Spiel oder geplante Aktivitäten wie Basteln,                                                                                     gemeinsam tanzen, singen und nach Draußen gehen

11:30 Uhr bis 12:00 Uhr        Mittagessen 

12:00 Uhr bis 13:30 Uhr        Mittagsruhe

13:30 Uhr bis 15:00 Uhr        freies Spiel oder geplante Aktivitäten wie Basteln,                                                                                     gemeinsam tanzen, singen und nach Draußen gehen

15:00 Uhr                                 Abholzeit

Die Bedeutung der Entwicklungsdokumentation

Im Laufe des Alltags werde ich viele Gelegenheiten haben die Kinder zu beobachten. Durch die genaue Beobachtung verschaffe ich mir einen Überblick über die individuellen Lernfortschritte beim Kind. Diese Beobachtungen dokumentiere ich und kann diese dann bei Bedarf mit den Eltern reflektieren. Ein wichtiges Instrument der Dokumentation von Entwicklungsschritten des Kindes ist das Fotografieren. Jedes Kind bekommt eine eigene angelegte Dokumentationsmappe. Bei dem Verlassen des Kindes aus der Kindertagespflege wird diese den Eltern überreicht. In dieser Mappe finden sich Fotos, Bilder oder selbst erstellte Objekte des Kindes.